Kunstprofilschüler der GHS starteten besondere Aktion für Obdachlose




„Freundlichkeit ist eine Sprache, die Blinde lesen und Taube hören können.“ Marc Twain

Am 13. November war ‚Internationaler Tag der Freundlichkeit. Anlass, dies im Unterricht zu thematisieren. Nett und freundlich zu sein, ist Pflicht an diesem Tag, der 1997 ins Leben gerufen wurde, um zu erreichen, dass Menschen besonders freundlich zueinander sind. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Was bedeutet es also, nett und freundlich zu sein? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler des Kunstprofils des 5. Jahrgangs der Gebrüder-Humboldt-Schule.

Nachdem die Künstler einen kurzen Film über Obdachlose am Hamburger Hauptbahnhof gesehen hatten, war schnell klar, dass sie diesen Menschen Nettigkeit und Freundlichkeit schenken wollten.

Vorher wurden viele Fragen gestellt, weshalb die Menschen auf der Straße leben. Die Gründe dafür sind vielfältig: Von Beziehungsproblemen bis hin zu physischen und psychischen Erkrankungen. Fünf Mal pro Woche bietet der Hamburger Gabenzaun e.V. so genannte Zaunzeiten am Heidi-Kabel-Platz in Hamburg an. Zwei Stunden lang werden die Obdachlosen dort mit kleinen Snacks heißen Getränken und Lebensmitteln versorgt, erhalten andere Dinge wie Hygieneartikel und Kleidung. Eben Dinge, die sie benötigen, ohne etwas dafür zu leisten. Sie müssen keine Fragen beantworten, erhalten Hilfen, welche Institutionen helfen.

Der zehnjährige Adrian fragte: “Wie hast du dich gefühlt, als dich zum ersten Mal ein Obdachloser am Bahnhof umarmen wollte?“ Die Profilkünstler wussten, dass ihre Lehrerin regelmäßig am Hamburger Gabenzaun hilft. „Hmm, ganz ehrlich? Ich hatte ein komisches Gefühl, wusste aber, dass es ok sein wird und so war es dann auch. Mich hat es berührt, dass er sich so herzlich bedanken wollte. Mittlerweile kenne ich die Meisten dort mit Namen und wir schnacken ordentlich.“

„Warum machst du das? Warum hilfst du bei den Obdachlosen?“ Die Antwort war simpel: „Weil ich es kann und so einfach ist, Zeit zu schenken!“ Viele der obdachlosen- und wohnungslosen Menschen möchten einfach nur wahrgenommen werden und sich unterhalten.“

Wie können Künstler den Obdachlosen eine Freude bereiten? Sie gestalteten kleine Grußkarten mit Grüßen in 5 Sprachen, da viele europäischer Herkunft den Hamburger Gabenzaun besuchen. So wünschten sie den Zaungästen, wie die Besucher genannt werden, beispielsweise Gesundheit, eine Wohnung und dass die Obdachlosen den Winter gut überstehen. Die Grußkarten befestigten die Fünftklässler mit roten Bändern an kleinen Beuteln, die Taschentücher und Schokolade enthielten. Schokolade ist bei den Obdachlosen nämlich sehr beliebt.

Weshalb das Ganze in kleinen Tüten verpackt wurde? Der Hamburger Gabenzaun ist ein 24/7 öffentlich zugänglicher Zaun, der von der Stadt Hamburg geduldet wird. Dort kann man Spenden einzeln verpackt und beschriftet in transparenten Beuteln anhängen, die sich die obdachlosen Menschen nach Bedarf nehmen.

Die freundlichen und bunten Grüße der Profilkünstler wurden am Hamburger Gabenzaun übergeben. (Alexandra Anna Kiss/GHS Wedel, 16.9.2019).