Team-Acht-Boot-Überführung über die Elbe und den Nord-Ostsee-Kanal von Wedel nach Kiel - 08.10.20




Wedel, den 8.10.2020

Team-Acht-Boot-Überführung über die Elbe und den Nord-Ostsee-Kanal von Wedel nach Kiel

Eigentlich sollte das Boot schon vor drei Wochen nach Kiel gebracht werden, aber leider streikte der Außenborder und verlangte nach einer neuen Benzin- und Wasserpumpe. Die Überführung wurde also auf den 3.10. verschoben. Die Rechnung ging aber auch nicht auf, da sie ohne Corona gemacht worden war. Herr Wessel hatte einen Fall von Corona in seiner Klasse und stand wegen der obligatorischen Quarantäne bis zum 5.10. nicht zur Verfügung. Frühestens am Dienstag, den 6.10. um 07.30 Uhr – wegen der Tide – konnten wir starten. Die Sonne war gerade aufgegangen und tauchte den Hamburger Yachthafen in ein zartes Rosa. Beim Ablegen bemerkten wir allerdings die große, schwarze Wolke über Stade, die nichts Gutes versprach. Es kam wie es kommen musste. Der Wind kam frisch für die Fahrt elbabwärts nach Brunsbüttel aus der richtigen Richtung, aber er trieb uns auch unter die schwarzen Regenwolken, die sich von Südwest näherten.
Die Crew, die aus Nica, Lillyen, Finn, Felix, Herrn Wellbrock und Herrn Wessel bestand, ließ sich die Laune nicht verderben. Fröhlich unterhielt man sich, scherzte oder hörte Musik. Mit 6 bis 7 Knoten schob uns der Wind und das ablaufende Wasser addierte noch 3 Knoten hinzu, so dass wir schon gegen 11.45 Uhr vor der Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals bei Brunsbüttel kreuzen konnten. Leider kamen wir nicht so schnell in die Schleusenkammer, wie wir es erhofft hatten. Mehr als eine Stunde ließ uns der Schleusenwärter bei zunehmendem Wellengang auf der Reede warten. Dann aber war es endlich so weit. Das Wetter und unsere Laune besserte sich als wir im Hafen von Brunsbüttel einliefen. Sogar die Sonne schickte wärmende Stahlen. Nach einem Gang zu den Sanitäranlagen starteten wir erleichtert gegen 14.30 Uhr in Richtung Gieselau-Kanal. Vierzig Kilometer Kanalfahrt lagen vor uns.





Das gleichförmige Brummen des Motors machte uns ein wenig müde und der wieder einsetzende Regen zwang uns unter eine Plane, die Herr Wessel mitgebracht hatte. Gegen 17.45 Uhr erreichten wir unseren Übernachtungsplatz an der Gieselau-Schleuse.
Im Nieselregen bauten wir unsere Zelte auf. Nica und Lillyen schliefen an Bord des Team-Acht-Bootes. Doch vorher gab es noch ein leckeres Abendessen mit Nudelsalat, hart gekochten Eiern und Frikadellen. Am nächsten Morgen konnten wir die Zelte trocken zusammenlegen, denn in der Nacht hatte es aufgehört zu regnen. Die Stimmung war deswegen auch jetzt gut. Jetzt waren es noch ca. 60 Kilometer, die uns der Außenbordmotor schieben musste. Im Schnitt kamen wir mit 10 km pro Stunde voran. Weil wir Südwestwind hatten setzten wir die Fock und so kamen wir gegen 15.45 Uhr in Kiel Holtenau an. Wieder hatte es einige Schauer gegeben, aber die Hoffnung noch einen Schlag zu segeln, hielt die Stimmung hoch. Herr Wessel hatte versprochen, dass wir bei guten Bedingungen im Trapez segeln könnten. Vor der Holtenauer Schleuse hatten wir keine Wartezeit und wurden sogar aufgefordert gleich ins Schleusenbecken durchzufahren. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und rauschten vor bis zum Schleusentor. Als es sich wieder öffnete kam die Sonne heraus und wir staunten über die Lichtreflexe im klaren Ostseewasser. Schnell waren die Segel gesetzt und das Trapez herausgeholt. Wie versprochen segelten wir mit unterschiedlichen Besetzungen im Trapez auf die Kieler-Förde hinaus. Bei der Rathje-Werft, in der unser Boot in diesem Jahr überholt wird, wurden wir vom Vereinsvorsitzenden von Schüler Segeln Schleswig-Holstein begrüßt und an Bord seiner schönen Holzyacht mit Suppe und selbstgebackenem Apfelkuchen bewirtet. Das war nach so viel Regen ein krönender Abschluss. Gegen 20.30 Uhr waren wir wieder an der GHS in Wedel und halfen Herrn Wessel noch beim Einräumen von Rettungswesten, Segeln und Leinen.